Sonntag, 21. September 2008

Kreuzberger Burgerbude zum Fingerlecken

Ein Hamburger mit Speck und Neuland-Biofleisch - in Kreuzberg heißt er KreuzburgerEin Kreuzburger-Bild sagt mehr als tausend Worte

Was soll man über Hamburger noch groß sagen, denn kulinarische Wunder sind nicht zu erwarten. Dennoch wurden sie bereits mehrfach filmisch gewürdigt - wo sie Menschen aus der Form bringen (Supersize me), Gegenstand von Amokläufen sind und Killern Gesprächsstoff bei der Arbeit liefern ("Ich liebe den Geschmack eines guten Burgers!").

Mit solchen Geschichten kann ich nicht mithalten. Darum heute in aller Kürze unser Berlin-Fleischklopstipp: Sehr gute Hamburger, konventionell oder mit Neuland-Biofleisch (+70 Cent pro Burger), gibt es bei Kreuzburger. Mit einigem Fleischhunger besuchten wir heute das Stammhaus in der Oranienstraße 190 (Nähe Mariannenstraße). Wir wählten aus den zahlreichen Varianten je einen "Kreuzburger" (mit Speck) zu 3,90 Euro. Bemerkenswert waren die Soße, das saftig gebratene Bio-Fleisch, die essgerechte Größe. Panikanfälle wie beim Anblick der Fleisch-Käse-Salat-Monster im "The Bird" am Falkplatz sind nicht zu befürchten.

Ein Teller handgemachte Kartoffelschnitze mit je einem Klecks Pommes und MayonaiseHandgeschnitzt kann richtig toll sein.

Als Beilage nahmen wir gemeinsam eine Portion "House-Pommes" (2,50 Euro). Die kosten zwar 90 Cent mehr als die Standardware, sind aber handgeschnitzt und schmackhaft. Mayo und Ketchup holt man sich selbst aus dem Pumpeimer an der Essensausgabe. Wasabi trank noch einen Capuccino (1,80 Euro), der mit Wegschlonz-Qualität glänzte (Gluck-Gluck-und-weg).

Prädikat: Absolut empfehlenswert, auch wenn die Möbel im Gastraum eine gewisse Sperrmüllanmutung verströmen.

Die guten Burger gibt es auch in der Pappelallee 19 (Prenzlauer Berg) - mit äußerster Zufriedenheit bereits von den Berliner Fressen getestet.

Sonntag, 14. September 2008

Leckere Schinken und stumpfe Messer in der Blauen Ente

Derzeit liefern sich die Berliner Zeitung und dieses Blog ein Kopf-an-Kopf-Rennen, wer zuerst DIE THEMEN "ins Blatt" bzw. "auf die Webseite" bringt. Vergangene Woche etwa stellten die Zeitungsmenschen zutreffend fest, dass guter Kuchen in dieser Stadt nicht eben leicht zu finden sei ("Hiesige Backformen", 5. September 08, S. 23. Leider nicht online verfügbar) - was Wasabi allerdings schon lääängst öffentlich diskutiert hatte.

Blaue Ente BlankenfeldeIn der aktuellen Wochenendausgabe waren die Zeitungsschreiber mit ihrer Rezension zur "Blaue Ente" schneller. Aber nur wegen meiner Schreibfaulheit nach unserem Frühstück in der "Ente" an einem der letzten Wochenenden. Dabei hinterließ die Gastwirtschaft am Berliner Stadtrand (Blankenfelde, Schildower Straße 3, Tel. 913 11 11) einen durchaus beschreibenswerten Eindruck.

Schon bei der Anfahrt muss man aufpassen, dass man nicht in eine Gänseherde rauscht, die vor dem Eingang patroulliert. Vorsicht: die Tierchen sind ziemlich wehrhaft. Auf Annäherungsversuche mit der Kamera reagieren sie mit Fauchen, Flügelschlagen und aggressivem Geschnatter.

Gänse greifen anIn Blankenfelde kann der unvorsichtige Fotograf ganz schnell unter die Gänse kommen.

Wir schoben uns vorsichtig am Federvieh vorbei in den Biergarten und betraten ... eine Garage. Ja. Eine Garage, durch weißen Stoffbehang kaum zu als solche zu erkennen, geschmückt mit Teppichboden, Luftschlangen, Lichterketten und Lamettapalmen. Darin saßen Pulks der Generation 50+ im feinsten Sonntagsstaat an den Tischen. Umsäuselt wurde die Szenerie von den lieblichen Klängen deutscher Schlager.

KäseplatteIch habe jetzt auch keine Idee - aber könnte man so leckere Käse nicht ein bisschen netter darbieten?

Das Brunchbüffet war recht umfangreich mit warmen Gerichten (Schweinebraten, Gulasch, Lasagne, Brokkolie, Reis, Kartoffeln) und nicht ganz billigen und interessanten Käsesorten bestückt. Letztere waren aber einfach nur lieblos hindrapiert und wie man mit diesem Messer den Parmesan aufschneiden soll, muss mir nochmal jemand erklären. Die Salatabteilung simulierte Vielfalt: gefühlte sechs Schüsseln mit dem gut gemachten aber in der Masse etwas eintönigen Waldorf- und Mayonaise-Kartoffelsalat.

Wildschweinschinken hausgemachtDas nächste Mal bringe ich mein eigenes Messer mit. Dieser famose Wildschweinschinken hat nur wirklich keine stumpfen Klingen verdient.

Toll hätte die beiden Schinken sein können. Wenn denn der Wirt seinen Gästen ein scharfes Messer gönnte. So säbelte ich mühsam mit der stumpfen Klinge viel zu dicke und faserige Fleischstücke von den beiden Wild- und Hausschweinkeulen herunter. Das Ergebnis sieht nicht nur unhygienisch und unästhetisch aus, dünne Scheiben schmecken auch besser. Warum der Wirt das Fleisch nicht tellerfertig aufschneidet, bleibt sein Geheimnis.

Insgesamt sah das ganze Büffet schon etwas zerrupft aus, als wir gegen 11 Uhr ankamen. Die Schokomousse war so gut wie alle. Sie wurde nicht nachgefüllt, wie auch die Schüsseln mit dem sehr guten Rührei (mit und ohne Speck) . Motto: Was weg ist, ist weg. Dafür wurden wir per Krächzmikro vom DJ-Pult noch auf den Wildschweinbraten hinwiesen, der in unserer Runde aber keine Tester mehr fand. Wir waren nämlich schon beim Nachtisch und löffelten eine recht fade und etwas zu flüssige Rote Grütze.

Zum Frühstück (Preis: 7,50 Euro pro Person) tranken wir Brühkaffee (ok, aber eben Brühkaffee). Aber nur, weil wir angenommen hatte, er wäre im Preis inbegriffen. Denn als wir Platz nahmen, stellte uns die Bedienung ungefragt eine Thermoskanne auf den Tisch. Natürlich muss der Kaffee extra bezahlt werden. Zu entnehmen ist das einem A4-Zettel an der Tür zur Gastwirtschaft. Aber den sieht man erst gar nicht, wenn man die Frühstücksgarage auf direktem Weg durch den Biergarten ansteuert.

So hinterlässt die Blaue Ente mit ihrem Frühstücksbuffet einen eher zwiespältigen Eindruck. Den Testern der Berliner Zeitung ging es bei ihrem Essensbesuch ähnlich. Die fanden das Essen gut, aber manches lief auch bei ihrem Besuch auch nicht so richtig rund.

Die Qualität der angebotenen Sachen schwankt zwischen naja und sehr gut und richtet sich an Fleisch-Gemüse-Kartoffeln-Esser der Zielgruppe 50+. Bemüht und freundlich ist das Personal. Leider versäumt es, einen darauf hinzuweisen, dass die Kanne Kaffee eine ordentliche Stange Geld kostet. Am Ende zahlten wir im Durchschnitt 15 Euro pro Person. Dekoration und Musikuntermalung waren eher grenzwertig - aber für einen Brunch lässt sich das auch mal aushalten, wenn der Rest stimmen würde.

Essentafel Poularde nach Christian RachVielleicht besuchen wir die "Blaue Ente" mal zu Abend, bestellen die "Poularde nach Christian Rach" (Chapeau dem Retter!) oder einen Gänsebraten. Der soll ja, wie die Berliner Zeitung schreibt, "den Gaumen freuen". Das Frühstücksbuffet muss nicht mehr sein. Aber ein schönes Frühstück á la Carte ist in der Regel sowieso fast überall die bessere Wahl. Oder was meint Ihr?
Doch das ist, frei nach Michael Ende, ein Geschichte, die ein andermal erzählt werden soll.

Update 17.9.: Die Umfrage "Brunchen in der Gaststätte - absolutes Muss oder Knieschuss?" musste vorzeitig beendet werden. Denn der verwendete Onlinedienst ließ jedesmal ein Werbefensterchen aufpoppen. Und das wollen wir doch nicht, oder?

Das Umfrageergebnis (drei! abgegebene Stimmen): zwei Besucher gaben an, nie frühstücken zu gehen, einem reicht ein normales Frühstück ohne Brunchbuffet mit Freunden.

Montag, 8. September 2008

Milchreis mundet besonders gut ...

... wenn man ihn vor dem Verzehr durch ein saftiges Steak ersetzt.

Jetzt frage ich mich, ob nur ich diesen Spruch wieder nicht kannte (siehe Umfrage rechts).


Update (14.9.08):


Ich bin nicht allein! Ein schönes Gefühl. Danke an alle Umfrageteilnehmer. Auch an die, denen die Frage eigentlich wurscht war.

Samstag, 6. September 2008

Wasabi allein zuhaus

Fischstäbchen und Nudeln mit Krümel-EiHätte ich einen Fernseher, würde ich ihn heute einschalten


Was kocht und isst eigentlich die zuhause gebliebene Hälfte eines Koch-und-Essensblog-Duos, wenn die andere Hälfte gerade geschäftlich unterwegs ist (und sich mit Karpfen den Bauch vollschlägt)? Probiert sie aufwendige neue Rezepte aus? Leider nein. Kocht sie sich endlich die Polenta, die GutesEssen nicht mag? Mitnichten.

Sie isst Reste. Wenn keine mehr da sind, isst sie Sachen, die in normalen Zeiten nicht unter die Rubrik "Kochen" fallen. Zum Beispiel Fischstäbchen, mit Ketchup. Oder - altes Familienrezept - Nudeln mit Krümel-Ei. Oder Reis mit Butter, Tomatenmark und einem Spritzer Sojasauce. Dabei leistet ihr das Radio (Deutschlandradio Kultur oder Deutschlandfunk) Gesellschaft, aber nur, weil wir keinen Fernseher haben. Das Internet weniger, weil der Laptop keine Fernbedienung hat.

Und sie wundert sich. In Zeiten vor der Verpaarung habe ich nämlich anders gegessen (und, machen wir uns nicht vor, jahrelang nur Nudeln mit Krümel-Ei hielte auch kein Mensch aus). Ich habe Rouladen mit Rotkohl gekocht, indische Curryrezepte ausprobiert, nur für mich Kuchen gebacken und Kekse, Marmelade gekocht und sogar einmal Ravioli gefüllt (das muss ich unbedingt mal wiederholen: Füllung aus Thunfisch, dazu Tomatensoße). Jahrelang war ich in der Lage, nur für mich Zeit und Mühe aufzuwenden, um abwechslungsreich zu essen. Und nun, Verpaarung - zack - totale Verlotterung. Gestern Abend gabs wenigstens Gemüsepfanne mit Reis, war allerdings fast dasselbe wie vorletzten Abend - Gemüsecurry mit Reis.

Heute zum Abendessen leistet mir GutesEssen wieder Gesellschaft, da könnte ich ja eigentlich was schönes kochen. Oder es gibt Nudeln mit Krümel-Ei, aus Rache für den Karpfen, harhar.

Nudeln mit Krümel-Ei oder Spaghetti Carbonara norddeutsch-brutal
(eine Portion, was sonst?)

- gekochte Nudeln, gerne Reste
- Butter
- Salami, Chorizo oder Speck oder Schinken oder etwas Ähnliches, gewürfelt
- eine saure Gurke, gewürfelt
- ein Ei
- etwas Sahne oder Milch
- eventuell etwas geriebener Käse
- Salz, Pfeffer

Nudeln in Butter anbraten, leicht bräunen lassen. Salami- und Gurkenwürfel untermischen und kurz mitbraten lassen. Das Ei mit Sahne oder Milch und eventuell geriebenem Käse verrühren, würzen. Zu der Nudelmischung gießen, rühren und stocken lassen. Merke: Krümel-Ei muss trocken sein!

Der erste Karpfen ist immer der beste

Nach vielen r-losen Monaten haben wir endlich Septemberrrrrr. Für die meisten ist das vollkommen bedeutungslos, in meiner Heimat allerdings für viele Menschen ein fieberhaft erwartetes Datum. Denn am 1.9. beginnt die Karpfensaison, im Mai (wer findet hier ein "r"?) ist sie beendet. Ich weiß, ich wiederhole mich. Aber diese Woche durfte ich zur Weiterbildung in die fränkische Heimat reisen, und die ganze Zeit murmelte mein Unterwusstsein mit leisem Stimmchen "Karfen... Karpfen... Karpfen..." (usw.). Irgendwann war da nichts mehr mit zartem Drang zum Backfisch, eine machtvolle Stimme brüllte im vorderen Stirnlappen "KARPFEN KARPFEN KARPFEN KARPFEN" (usw.).

Ich gab dem Geschrei nach und stattete dem Zenntaler Hof in Adelsdorf (Mittelfranken) einen Besuch ab. Mit einem halben gebackenen Karpfen, Salat und ordentlich Ingraisch für die Oma (11,30 Euro für alles!) im Gepäck kam ich zurück und dann schlugen meine Großmutter und ich uns ordentlich den Bauch voll.

Gebackener Spiegelkarpfen auf Teller, Ingraisch, Kartoffelsalat und anderer Salat in einer TransportverpackungVor zwanzig Minuten schwamm er noch munter wie ein Fisch im Wasser. Mein erster Karpfen der Saison.

Das Foto macht zugegebermaßen nicht viel her, aber Oma hat nur Funzellampen in der Küche und meine Hand zitterte auch ein wenig (vor Gier?). Also Blitz und gut. In ganz Berlin dürfte man keinen so zubereiteten frankischen Spiegelkarpfen bekommen. Wer mir bis 30. September 2008 das Gegenteil beweist, dem übereigne ich unverzüglich zwei Dosen mit original fränkischem Bratwurstgehäck und ewige Dankbarkeit. Versprochen.

Wasabi, die in Berlin bleiben musste, wird jetzt mit wundem Blick auf diesen Artikel blicken. Und innerlich bestimmt ein klein bisschen über mich schimpfen, über meinen Karpfenegoismus, und dass ich das jetzt auch noch, wie fies, ins Blog stelle. Aber sie hätte, und daran zweifle ich keinen Augenblick, an meiner Stelle nicht anders gehandelt. Nicht handeln können. Bestimmt.

Mittwoch, 3. September 2008

Geschmacksverstärker

Es ist ja bekannt, dass man nicht nur mit Gutem, Wahrem, Schönem Werbung machen kann. Das ist in der Reklamewelt spätestens seit den umstrittenen Anzeigen von Benetton in den Neunzigern bekannt und kann heute in den Sportschau-Pausen wieder hervorragend anhand der Hornbach-Spots verfolgt werden. Und Kinder kriegt man ja auch gut mit soften Schock-Effekten rum. Aber ob das, was sich Aldi da gerade ins Regal gehievt hat, wirklich zu seinen Adressaten findet?



Wohl nicht, denn sonst würden die Kartons nicht seit Ewigkeiten im Grabbelregal lümmeln. Dabei hatte die nette Person, welche die produktgewordene Tragödie beschriften musste, sich noch bemüht, wenigstens den männlichen Teil der potenziellen Käuferschaft zu ködern, indem sie versuchte, Assoziationen mit englischen Bierlokalen zu wecken.

Ich hatte dann auch nicht mehr den Mut, den Inhalt zu verkosten. Man möchte ja nicht vier Euro rauswerfen, um dann festzustellen, dass das, was draufsteht, auch noch drin ist. Und: Was so riecht, wie mag das wohl schmecken?

Montag, 1. September 2008

Loyalitätsprobleme bei Fachverkäuferinnen

Das mangelhafte Backwerk wird hier wohl ein ständig wiederkehrendes Thema. Unser täglich Brot gib uns heute, heißt es ja auch schon im christlichen Betkanon. Kuchen ist eigentlich Luxus. Aber wenn schon Luxus, dann sollte er auch munden. Süß allein reicht nicht.

Jetzt fand ich heraus, dass Verkäuferinnen durchaus meine Meinung teilen. Wie beim Bäcker letzthin. Ich (etwas vorwitzig, man kennt sich ja) mit Blick auf die Zuckergussbomben in der Vitrine: "Also in Sachsen oder im Süden - da ist der Kuchen einfach besser." Sie: "Da haben Sie recht. Ich könnt ja zum Belegschaftspreis kaufen. Aber das ist mir noch zu teuer für diese Sachen. In Thüringen, ja da gibt es tollen Kuchen." Wenn das der Bäckermeister hören würde. Dann sollte er mal über seine Produkte nachdenken. Wahrscheinlich würde er aber eher seine Angestellte an die Luft setzen.

Noch besser kam es letzte Woche - zur Abwechslung diesmal in der Fleischerei. Fast schon ein Fall von Verbalsabotage. Mindestens eine Abmahnung, wenn nicht sogar die fristlose Kündigung wäre die unvermeidliche Folge dieses Akts der Illoyalität gewesen. Wenn es der Chef gehört hätte. Hat er aber glücklicherweise nicht. Wir waren allein im Laden, die Verkäuferin verkauft also immer noch. Ich frage nach Kalbsschnitzel. Gibt es nicht. Sie etwas abschätzig: "Das ist den Leuten hier zu teuer. Das kaufen die nicht." Ich nehme also Schwein. Na ja, zur Not. Wir fachsimpeln ein bisschen über Kalb und Lamm und dass man da ruhig ein bisschen mehr ausgeben darf. Gutes Fleisch hat eben seinen Preis. Da kann sie sich nicht mehr halten und platzt mit Einkauftipps heraus. Wo sie immer einkauft. "Der beste Schlachter, den ich kenne!" Sonnenallee, im türkisch-arabischen Supermarkt. So hervorragendes Fleisch. "Unser Lamm kann da nicht mithalten und kostet mehr als das Doppelte." Und wie die ihre Sachen am Abend wegräumen. So sauber, "ich seh als jemand vom Fach ja besonders hin. Da könne sich hier mancher deutsche Schlachter 'ne Scheibe von abschneiden." Hui. Das war fast etwas mehr Information als ich eigentlich haben wollte. Ich nehme meine beiden blassen Schnitzelchen und verabschiede mich. Sie sah richtig glücklich aus, als sie mir noch einen guten Tag wünschte.

Noch ein prominenter Werderaner

Tut mir Leid, als alteingesessener Brandenburger kann ich natürlich nicht schweigen, wenn die Berliner Außenstelle unseres Blogs das Havelnest Werder auf Obst und Besäufnisse reduziert. Im Berliner Umfeld sind - das steht zumindest mit dem Obst in Beziehung - die Werderaner Obstsäfte in gut sortierten Regalen zu bekommen. Einen wesentlich größeren Verbreitungsradius hat hingegen jener nicht genug zu preisende Werderaner:



Er gehört zu jenen, für die man vor 1989 extra nach Berlin fuhr und für die man auch heute noch einen Umweg in Kauf nimmt. Bekannte, die es weit in den Westen verschlagen hat, versäumen es nicht, sich regelmäßig auf Osttouren den Kofferraum damit vollzupacken. Selbst das sonst eher dem Elitären verhaftete Magazin der Süddeutschen Zeitung ließ sich vor einigen Jahren zu einer wahren Hymne auf den Werderaner Tomatenketchup hinreißen. Er schmecke schlicht und einfach nach Tomaten und habe eben das aller Konkurrenz (auch aus dem Ausland) voraus.

Seine Brüder, der Gewürz- und der Curryketchup, sind zwar nicht ganz so mehrheitsfähig, aber ebenfalls in puncto Preis-Leistungverhältnis schwer zu schlagen. Also, solange die Grillzeit noch dauert: zugreifen! Und Werder in guter Erinnerung behalten.